Die United States Agency for Global Media (USAGM), bis August 2018 Broadcasting Board of Governors (BBG; deutsch Rundfunkdirektorium), ist eine eigenständige Behörde der US-Regierung mit Sitz in Washington, D.C. Sie ist für alle internationalen nicht-militärischen Hörfunk- und Fernsehprogramme der Regierung verantwortlich.

Im Januar 2025, kurz nach dem Beginn seiner zweiten Amtszeit, nominierte US-Präsident Donald Trump einen konservativen Kritiker der Medien, L. Brent Bozell III für die Leitung der USAGM. Im März 2025 blockierte Elon Musks Department of Government Efficiency (DOGE) für 30 Tage vollständig die Gelder für Radio Free Europe / Radio Liberty, Radio Free Asia und Middle East Broadcasting Networks mit der Absicht, dies dauerhaft zu machen.

Trump ordnete am 14. März 2025 an, die Finanzierung der Sendeanstalt USAGM so stark wie rechtlich möglich einzuschränken.

Aufgabe

Laut USAGM sei die offizielle Aufgabe der Behörde, "Freiheit und Demokratie auf der Welt zu fördern und zu erhalten." Dies solle durch die Verbreitung von "korrekten und sachlichen Nachrichten und Informationen" über die USA und die Welt an ein internationales Publikum umgesetzt werden. Die Sender sind nur im Ausland zu empfangen, da in den USA staatsfinanzierte Inlandspropaganda laut einem Gesetz aus dem Jahr 1948 verboten ist.

Geschichte

Im Jahr 1990 wurde damit begonnen, die staatlichen Rundfunkdienste der USA zusammenzuführen, um eine engere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Das United States Information Agency (USIA), das bis dahin die Voice of America, Worldnet Television and Film Service, sowie Radio and TV Martí betrieb, fusionierte diese Dienste im Bureau of Broadcasting. Die Sender wurden vom Office of Engineering and Technical Operations technisch unterstützt.

Im Jahr 1991 gründete das Bureau of Broadcasting das Office of Affiliate Relations and Audience Analysis (ab 1996 Office of Affiliate Relations and Media Training). Es war darauf ausgerichtet, ein Netzwerk an Hörfunk- und Fernsehsender auf der Welt zu etablieren, die als Partner die Sendungen von VoA und Worldnet ausstrahlen. Bis zu 1.200 Radio- und Fernsehsender übernahmen Programme.

Die strukturellen Veränderungen des internationalen Rundfunks der US-Regierung wurde unter Präsident Bill Clinton (Januar 1993 bis Januar 2001) weitergeführt. Am 30. April 1994 wurde das Gesetz International Broadcasting Act (Public Law 103-236) verabschiedet. Dadurch wurde innerhalb des United States Information Agency das International Broadcasting Bureau (IBB) eingerichtet. Ferner wurde der Broadcasting Board of Governors gegründet.

Das International Broadcasting Bureau umfasst die zuvor durch die Bundesregierung finanzierten Dienste des ehemaligen Bureau of Broadcasting. Das sind die drei Einrichtungen Voice of America, Worldnet Television and Film Service sowie Radio and TV Martí. Ferner gehört auch das Office of Engineering and Technical Services zum IBB. Das erste Broadcasting Board of Governors wurde am 11. August 1995 vereidigt.

Als Resultat des im Jahr 1998 verabschiedeten Gesetzes Foreign Affairs Reform and Restructuring Act (FAIR Act, Public Law 105-277) wurde das Broadcasting Board of Governors am 1. Oktober 1999 eine eigenständige Einrichtung.

Für das Steuerjahr 2015 beantragte US-Präsident Barack Obama beim US-Kongress für das BBG ein Budget von 721 Millionen US-Dollar. Der Antrag enthielt den Plan, den linearen Hörfunk zukünftig weiter einzuschränken und Online- und Fernsehangebote auszubauen.

Am 22. August 2018 wurde der Name der Behörde in „United States Agency for Global Media“ (US-Behörde für weltweite Medien) geändert. Der Namenswechsel erfolgte im Zusammenhang mit einer weitergehenden Modernisierung und soll laut Behördenangaben den Wandel von einer Rundfunk-basierten zu einer digitale-Multiplattform-Strategie besser reflektieren.

Führungsstruktur und Aufsichtsgremien

Die USAGM wird seit 2015 von einem Geschäftsführer (CEO) geleitet. Dieser wird vom US-Präsidenten mit Zustimmung des US-Senats ernannt. Seit Juni 2020 amtiert der konservative Filmemacher Michael Pack. Frühere Geschäftsführer waren Andrew Lack (Januar–März 2015), André Mendes (März–September 2015), John F. Lansing (September 2015–September 2019) und Grant Turner (Oktober 2019–Juni 2020, übergangsweise ohne Zustimmung des Senats).

Beigegeben ist dem Geschäftsführer ein fünfköpfiges Beratungsgremium (International Broadcasting Advisory Board), dem von Amts wegen der Außenminister angehört und dessen übrige Mitglieder für drei Jahre vom US-Präsidenten ernannt werden. Bis zum Ende ihrer Amtszeit gehören dem Gremium weitere Mitglieder des ehemaligen Broadcasting Board of Governors (BBG) an. Vorsitzender war von Januar 2017 bis Juni 2020 Kenneth Weinstein.

Die Rechtsaufsicht über die USAGM liegt beim Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses und beim Ausschuss für Auswärtige Beziehungen des Senats. Die Haushaltsausschüsse beider Häuser des Parlaments sind sowohl für die Mittelbewilligung als auch für die Programmaufsicht zuständig.

Sender

Die USAGM betreibt selbst die Sendeeinheiten

  • Voice of America (VOA) und
  • Office of Cuba Broadcasting (OCB, mit Radio and TV Martí)

und finanziert darüber hinaus die Aktivitäten von

  • Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL)
  • Radio Free Asia (RFA)
  • Middle East Broadcasting Networks (MBN, mit al-Hurra und Radio Sawa)
  • Open Technology Fund (OTF, seit 2019).

Die Programme werden in 58 Sprachen gesendet.

Konkurrenten

Der ehemalige BBG-Vorsitzende Walter Isaacson (Mitglied 2010–2012) betrachtete die Sender Russia Today, Press TV, teleSUR und CCTV als wichtigste Konkurrenten des BBG und bezeichnete sie 2010 bei seiner Forderung nach Aufstockung des BBG-Budgets als „Feinde“.

Weblinks

  • Offizielle Website der USAGM (englisch)
  • Annual Report 2012 (PDF; 6,0 MB) Jahresbericht des BBG (englisch)

Quellen


U.S. global media agency demanded outlets return money for

Catching Up on USAGM Biden’s U.S. Agency for Global Media Head

Publicis One snags global media duties for The LEGO Group Mi3

United States Agency for Global Media on LinkedIn socialmediaday

The Global Media Agency, Redefined Criterion Global