Custenlohr (fränkisch: Kusdloa) ist ein Gemeindeteil der Stadt Uffenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Custenlohr hat eine Fläche von 6,650 km². Sie ist in 659 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 10.091,41 m² haben. In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Hinter- und Vorderpfeinach.

Lage

Das Kirchdorf liegt auf einer kleinen Anhöhe, die zu allen Seiten außer dem Süden abfällt, und ist unmittelbar von Acker- und Grünland umgeben. Es entspringt dort der Schellenbach, ein rechter Zufluss des Hainbachs. Im Norden befindet sich das Hochholz, im Süden das Buchheimer Holz. Die Kreisstraße NEA 49 führt zur Anschlussstelle der Staatsstraße 2252 an die Bundesstraße 13 bei Neuherberg (2,8 km östlich) bzw. zur Staatsstraße 2419 (2,5 km westlich), die etwas weiter westlich zur Anschlussstelle 106 der Bundesautobahn 7 verläuft. Die Kreisstraße NEA 43 führt nach Uffenheim zur St 2419 (3 km nördlich) bzw. nach Mörlbach (4 km südlich).

Geschichte

1103 wurde ein „Sigeloch de Custulare“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die erste Erwähnung des Ortes. Das Grundwort des Ortsnamens ist „lār“ (mhd. für Hürde, Gatter). Die Bedeutung des Bestimmungswortes ist unklar.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Custenlohr 27 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr über 26 Anwesen. Von 1797 bis 1808 unterstand Custenlohr dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.

1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Custenlohr dem Steuerdistrikt Ermetzhofen zugewiesen. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Custenlohr, zu der Hinter- und Vorderpfeinach gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,657 km².

Am 1. Juli 1972 wurde Custenlohr im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Uffenheim eingegliedert.

Baudenkmäler

In Custenlohr gibt es fünf Baudenkmäler, darunter die Kirche St. Jakob

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Pfarrei Heiligkreuz (Ermetzhofen).

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Custenlohr. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 569 (Digitalisat). 
  • Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 37–39. 
  • Georg Paul Hönn: Custenlohr. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 325 (Digitalisat). 
  • Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 50. 
  • Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 71–72. 

Weblinks

  • Custenlohr. In: uffenheim.de. Abgerufen am 8. Juli 2023. 
  • Custenlohr in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
  • Custenlohr in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 29. Januar 2021.
  • Custenlohr im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 29. Januar 2021.

Fußnoten


Custenlohr St. Jakob Markgrafenkirchen im Markgraftum Ansbach

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